Stell dir vor, du siehst im Spiegel deinen Charakter..

..würdest du erschrecken? Heutzutage legen alle ja sehr viel Wert auf die Fassade. Es wird gespritzt, korrigiert und gepudert. Was ja auch im ersten Moment nicht verwerflich ist. Natürlich ist es wichtig, sich in seiner Haut wohl zu fühlen, ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde. Doch wir sind an einem Punkt angekommen, dass es wichtiger ist perfekt auszusehen, die neuste Mode zu tragen, als sein inneres zu pflegen. Im Außen zu verändern ist ja einfacher, denn man kann es mit einem bloßen Auge erkennen. Man sieht, man kann es anfassen und relativ schnell anpassen. Man kann schnell auf die Links der Influencer klicken und die neusten Trends zu sich nach Hause bestellen. Doch wenn wir mal ehrlich sind, wie lange hält diese Schönheit? Wie lange kann man sich daran erfreuen?
Ich verurteile niemanden und möchte auch auf niemanden mit dem Finger zeigen, denn ich legte sehr lange Zeit darauf auch meinen Fokus. Vor einigen Jahren, nach meinem Fachabi, fing ich an bei Zara zu arbeiten. Ich wusste nicht wirklich was für eine Lehre ich machen will, denn kurz nach meinem Abschluss trennte ich mich von meinem toxischen Ex. Ich war froh überhaupt meinen Abschluss geschafft zu haben. Auch wenn er schlecht war, war ich irgendwie zufrieden. Innerlich vollkommen tot, suchte ich nach einem Strohhalm und als ich den Job bei Zara erhielt, hatte ich meinen „Sinn“ kurzzeitig gefunden. Ich gab mein ganzes Geld für Klamotten und Zigaretten aus. War ständig unterwegs und pflegte einen Lifestyle der aus Story machen, neusten Klamotten und Partys bestand. Mir war es wichtig immer gut auszusehen, sodass niemand mitbekommt, wie es mir wirklich ging. Denn wenn ich mal was davon erzählte, bekam ich Mitleid, ihr müsst wissen ich bin sehr emotional und nah am Wasser gebaut und mit Mitleid konnte ich nichts anfangen. Es war einfacher sich um seine Oberfläche zu kümmern, als sich mit seiner inneren Welt auseinanderzusetzen. Und wie es dann halt so ist, zieht man einen Haufen oberflächlicher Menschen in sein Leben. Von wahrer Erfüllung keine Spur. Man lebt für den Moment und der glückliche Zustand verschwindet Augenblicklich, wenn man alleine ist. Sobald die Ruhe einkehrt, wird man unruhig. Man scrollt durch Instagram, macht Storys, sucht Aufmerksamkeit nur um sich seinem schreienden inneren nicht zuwenden zu müssen. Denn es könnte ja unangenehm werden. Man könnte zusammenbrechen. Also lebt man lieber ein lautes Leben, was immer lauter wird, denn auch dein inneres Schreit immer mehr.
So vergingen JAHRE! Innerlich sehnte ich mich nach ehrlichem Austausch, nach Menschen mit wahren und aufrichtigem Interesse. Doch von ihnen gab es keine Spur in meinem Leben. So wechselte ich meinen Job und arbeitete fortan bei Kult. Ein weiteres Jahr verstrich, meine innere Leere glich einem schwarzen Loch, welches mich von innen auffraß. Mein Kleiderschrank wurde immer voller, doch mein Inneres immer leerer. Es ging soweit bis ich meine Lebenslust verlor, denn ich hatte auch mit anderen Süchten zu kämpfen. So konnte es nicht weitergehen, ich versuchte nun auch meinen angeblichen „Freunden“ zu sagen, dass es mir wirklich nicht gut ging und schrie förmlich um Hilfe. Doch ich wurde wie immer nur belächelt. Wie sollten sie das auch verstehen? Sie waren Menschen die ich kennengelernt hatte, als ich nicht nach meinen wahren Werten lebte, sondern nach Werten die ich mir erschaffen hatte um mich eben nicht mit meinen Problemen auseinander zu setzen. Und so kam eines zum anderen und ich entschloss, meinen Job zu kündigen und abzuhauen. Ich wollte nie wieder kommen. Ich musste hier raus. Ich buchte mir ein Oneway Ticket nach Gran Canaria, lebte und arbeitete dort in einem Hippie Hostel. Ich packte einen 20kg Koffer voll mit Klamotten und den heftigsten Outfits die ich hatte. Ich konnte kaum Englisch, aber es war mir egal. Der Schmerz war größer als die Angst zu versagen. Die ersten Wochen waren hart, denn meine Aufgaben waren neben dem putzen, auch das Check in von Gästen, was für mich ohne wirklich Englisch zu können sich als schwierig erwies. Doch das war für mich persönlich nicht so schlimm, wie sich nicht mitteilen zu können. Alle Volunteers in dem Hostel waren so unglaublich lieb und interessiert, jedoch ich brachte kaum einen Satz heraus. Ich war frustriert, doch das erste mal in meinem Leben wurde ich gesehen und nicht bewertet. Einfach nur gesehen. Ich musste nicht um meinen Platz kämpfen, ich bekam meinen Raum einfach. Und ich rede nicht von Zimmern oder echten Räumen, wir teilten dort mit sieben Menschen ein Zimmer, sondern den mentalen Räumen, dem Platz dem eigentlich jedem Menschen zusteht. In Deutschland war es so, wenn du dir deinen Platz nicht genommen hast, wurde dieser von anderen beansprucht. Dort war es anders. An einem Tag kam Mark zu mir, er war um die 40 Jahre alt , kaum aus Großbritannien und ebenfalls Volunteer. Er sagte nach dem er mich eine Weile bei meiner Arbeit beobachtete: „Ich weiß nicht, aber ich glaube du trägst einen riesen Schmerz in dir und gleichzeitig eine große Lebenslust. Ich glaube du hast sehr schlimme Dinge in deinem Leben erlebt, ich sehe es in deinen Augen und trotzdem haben deine Augen das strahlen nicht verloren.“ Ich war baff. Wirklich baff. Das was ich meinen ‚Freunden‘ in Deutschland versucht hatte vergeblich zu erklären mit abertausenden Worten, sah ein fremder Mensch, ohne Worte.
Ich verstand alles was er sagte, jedoch ließ es mein Englisch nicht zu zu antworten und ohnehin hätten mir auch im Deutschen die Worte gefehlt.
Wisst ihr, das hat mich eine sehr lange Zeit beschäftigt. In den 2,5 Monaten die ich dort verbrachte, trug ich 2 paar Short 2 Tops und 1 Tshirt. Denn es war einfach so egal wie man aussah. Jeder Mensch strahlte von innen. Jeder Mensch war auf seine Art und Weise wunderschön. Den das innere von jedem war gepflegt.
Nach dieser Zeit wurde mir immer klarer wie unwichtig doch das Außen ist. Wie vergänglich das Glück der oberflächlichen Schönheit ist.
Natürlich bin auch ich immer wieder dem ganzen verfallen. Doch es wurde immer weniger und weniger. Es ist nun ca. 5 Jahre her, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Meine Einkäufe habe ich auf ein Minimum reduziert. Schuhe kaufte ich mir damals im Monatstakt und nun ist es 1,5 Jahre her, dass ich mir ein neues paar Sneakers gönnte.
Mein Instagram Konto habe ich in den letzten Jahren länger deaktiviert, als aktiviert.
Und heute sitze ich vor meinem Kleiderschrank mit tausend Klamotten und frage mich wieso ich mich davon nicht trennen kann und das obwohl ich davon maximal 1/20 trage.
Ich denke es ist an der Zeit sich von dem meisten zu trennen, denn so viel mit sich rumschleppen macht meiner Meinung nach eigentlich keinen Sinn. Denn es ist nicht nur der äußere Raum der beansprucht wird, sondern eben auch der mentale.
Meine Mutter pflegte immer zu sagen: „So wie es in deinem Zimmer aussieht, sieht es auch in deinem Inneren aus.“ Was soll ich sagen, sie hat recht.

In diesem Sinne, passt gut auf euch und eueres Inneres auf. Ein Frühjahrsputz kann auch von innen reinigend wirken.

Bis ganz bald und habt euch wohl,

eure Katjüscha ♡

DO WHATEVER YOU WANT

Just listen to you heart

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Mein NLP Trainer sagte einmal: „Manchmal muss man das Herz über die Mauer werfen und ihm einfach folgen.“
In dem Moment ist mir aufgefallen, das ich Jahrelang nach diesem Vorsatz gelebt hatte. Unbewusst.
Die größten und schönsten Erfahrungen konnte ich machen, in dem ich alle Zwänge hinter mir ließ, auf meine Glaubenssätze scheißte und nur auf mein Herz hörte.
Keine dieser waghalsigen Erlebnisse bereue ich heute. Auch wenn ich mir manchmal denke, das hast du nicht wirklich gemacht.
Ich merke was für ein Schisser ich geworden bin. Ich versuche mich in „Sicherheit“ zu wiegen und mich „abzusichern“ und den „sicheren“ Weg zu gehen.
Aber ganz ehrlich, ich glaube es gibt keine Sicherheit. Sicherheit ist eine Illusion, was man ganz einfach schon an dem Beispiel Corona sehen konnte. Ob man daran geglaubt hat oder eben nicht. Viele Existenzen brachen zusammen, Menschen verloren Jobs und wir alle verloren unsere „Freiheit“.
Also warum klammere ich mich zurzeit so sehr an etwas Stabilität und die scheinbare Sicherheit, wenn ich doch weiß, dass sie nicht exesziert. Ich weiß, dass es alles nur ein Konzept ist, eine Ilusion, die man sich selbst erschaffen hat um bloß keine Irritation ins eigenen System zu bringen.
Wo ist mein Mut geblieben Dinge einfach zu machen? Wenn ich grade so darüber nachdenke, liegt es vielleicht daran, dass ich aktuell so zufrieden bin. Damals hat mich der Schmerz immer getrieben Veränderung anzustreben. Der Schmerz hat mich bewegt. Mein Ziel war es genau hier zu sein wo ich heute bin. Dennoch denke ich da geht mehr, aber was bloß?
Was mir momentan fehlt ist ein Ziel. Ich habe keins außer wie jeder 0815 Mensch, dieses Jahr endlich Mal in den Urlaub zu fahren. All inklusiv und einfach nichts tun.
Früher habe ich solche Menschen belächelt, wo bleibt bei sowas die Action?! Heute bin ich selbst so jemand. Bedeutet das erwachsen werden? Oder liegt es einfach daran, dass ich sowas in meinem Leben noch nie erlebt habe? Ist das die Erfahrung die ich noch sammeln möchte, weil mir diese noch fehlt?
Ganz ehrlich – keine Ahnung.
Ich versuche diese Ziellosigkeit irgendwie zu genießen. Irgendwie erfreue ich mich einfach mal wirklich faul zu sein, anstatt rastlos meinem Ziel hinterher zu jagen. Diese Pause habe ich gebraucht und ich denke, vor allem verdient. Denn wenn ich schaue was ich die letzten Jahre alles aufgearbeitet habe und meine Entwicklung betrachte kann ich es selbst kaum glauben. Klar gibt es aktuell Tage da denke ich, dass ich stehen bleibe, dass ich weiterkommen muss. Ich bin jung, wenn nicht jetzt wann dann?
Aber das ist doch eigentlich totaler Bullshit. Wenn man erst in Zukunft das Leben genießen will, wird man diesen Tag glaube ich niemals erreichen. Das Morgen kommt nie und wie soll man dann etwas genießen, wenn man sein Leben lang noch nie etwas genossen hat?
Wie oft habe ich die letzten Jahre einfach nur zu chillen versucht und es war der reinste Kampf. Ich fühlte mich schlecht, wenn ich Pausen machte. Konnte kaum einen Film genießen, denn mein Kopf schrie: „DAS IST DIE REINSTE ZEITVERSCHWENDUNG.“ Ich hatte das Gefühl, ständig was Leisten zu müssen, nichts war schlimmer als stillstand.
Das ist es für mich auch heute in irgendeiner weise noch, aber bin ich jetzt nicht mehr so getrieben und bin viel geduldiger mit mir selbst. „Alles zu seiner Zeit“, ist mein Motto oder „go with the flow“. Versteht mich nicht falsch ich will keineswegs hier stehen bleiben und denke erst recht nicht ich habe ausgelernt und alles ist nun so bis zum Ende meines Lebens. Aktuell ist einfach nicht die Zeit um zu rennen. Es ist an der Zeit seinen Tank mit Liebe, Gesundheit, Freude und Spaß zu befüllen. Es ist an der Zeit zu heilen und sich zu regenerieren. Es ist an der Zeit um zu scheinen. Es ist an der Zeit dankbar zu sein. Und das ist genau das was mein Herz mir gerade sagt, auch wenn es kein anderer verstehen mag. Muss es auch niemand, denn es ist mein Herz und meine Wahrheit, welche ich mit dir teile um zu zeigen wie individuell die Wahrheiten sein können, du musst nur auf DEIN Herz hören.

in Liebe
deine Katjuscha ♥

Wieso – weshalb – warum

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Ich glaube wir sind hier auf der Erde, nicht nur um unseren Geist zu schulen. Nicht nur um unser Wissen zu erweitern und nicht nur unseren Körper in Bestleistung zu bekommen.

Wir sind hier um auf allen drei Ebenen von Körper, Geist und Verstand zu wachsen. Alle 3 Ebenen sind unser Geschenk. Alle 3 Ebenen sind essenziell notwendig. Der Fokus nur auf eines der 3, löst ein Ungleichgewicht aus und man ist im Mangel. Ich glaube die Lösung liegt darin sich eben nicht zu fokussieren, sondern auf sein Unterbewusstsein zu hören. Es wahrzunehmen, welche Ebene gerade etwas benötigt und dann aus dem Bauch heraus dort etwas mehr zu geben. Ich glaube nur so kommt man in die Balance. Ein konstanter Fokus wird auf Dauer sehr schädlich und führt zu schwer reparablen Schäden auf den vernachlässigten Ebenen.

Damit man nicht nur hinterher jagt das ganze was man vergessen hat auszugleichen, sollte man sich darauf entsinnen, sich zu vertrauen und darauf, dass man merkt was man gerade benötigt.

Dafür muss man keinem Hype folgen, vielmehr sollte es aus einem heraus kommen. Ansonsten ist es meiner Meinung nach nicht real und wird dich somit nicht ins Gleichgewicht bringen. Vielleicht kurzzeitig, aber ganz sicher nicht auf lange Sicht.

Nur weil es scheint, dass alle um dich herum die perfekte Balance haben, heißt es nicht dass du genau dort sein wirst, wenn du dasselbe tust.

Vielleicht benötigst du deine Aufmerksamkeit gerade einfach nur ein wenig mehr auf einer Ebene, die du sehr lange vernachlässigt hast. Vielleicht brauchst du ein wenig mehr Ruhe, weil du dir in der Vergangenheit mehr zugemutet hast. Egal was es ist, es gibt keine universelle Lösung für alle, auch wenn man es sich sehr oft wünscht. Wir sind doch alle Individuen die ganz individuelle Bedürfnisse haben.

Der einzige Schlüssel zu deinem ganz persönlichen Glück ist es, wenn du deiner Stimme vertraust, wenn du auf sie hörst, sie ernst nimmst und achtest. Erst dann, kannst du meiner Meinung nach dein ganz besonderes Glück erfahren.

In diesem Sinne fühl dich gedrückt! Du bist genau richtig, da wo du bist und wenn du das Gefühl hast du bist es nicht, musst du nur auf dein Herz hören, es kennt alle Antworten und deine individuellen Lösungen.

in Liebe
deine Katjuscha ♥

Wenn ich nicht bei mir bin, wo bin ich dann?

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Seit einiger Zeit schwebt mir diese Frage im Kopf. Ich weiß, dass die Lösung bereits in mir ist, dass ich die Antwort bereits schon kenne. Doch solange ich mich nicht bewusst hinsetze und diesen Gedanken zu Ende denke oder noch besser ihn aufschreibe, ist es in meinem Kopf wie ein Karussell. Nein besser noch, wie in einer Salatschleuder. Die Gedanken kleben so krass zusammen und durch das schleudern entsteht ein unglaublicher Druck, welcher mich wie paralysiert. Ich weiß eigentlich, dass es nichts schlimmeres gibt, als nicht bei sich zu sein. Ständig auf Achse zu sein. Immer online, auf irgendwelchen Plattformen unterwegs. Über all sein und doch nirgends. Und trotzdem verliere ich oft den Bezug zu mir selbst. Aber wieso? Wieso lauf ich immer wieder von meinen Gedanken weg, obwohl ich gelernt habe, dass sie nicht schlimm sind und oftmals sogar gar nicht meine Gedanken sind.
„Nicht meine Gedanken? Wenn meine Gedanken nicht meine sind, von wem sind die dann?“, fragst du dich vielleicht. Ja das ist eigentlich ganz einfach, wir Menschen stehen immer miteinander im Kontakt. Sei es auf der Arbeit mit Kollegen, im Fitnessstudio bei nem Blickaustausch, an der Kasse mit der Kassiererin, wenn wir Fernsehen, wenn wir durch Instagram scrollen oder uns durch die Storys klicken.. All das beeinflusst unsere Gedanken. Das ist uns meistens aber absolut nicht bewusst. Wir identifizieren uns so hart mit unserem Kopf und seinen Gedanken. Wir machen den Kopf ständig zum Mittelpunkt, obwohl er obviously nicht der Zentrale Mittelpunkt unseres Körpers ist.
Wir geben alles was dort oben stattfindet, so viel Gewicht und merken nicht, wie sehr uns das ganze runterzieht. Natürlich, überleg Mal jeder Gedanke würde ein kg wiegen und wenn du sie nicht zu Ende denkst werden es immer und immer mehr. Und schwubs fallen wir immer tiefer in ein Loch, welches keinen Boden hat. Es ist wie ein freier Fall in die unendliche Tiefe. Es scheint manchmal so, als wenn wir es nicht aufhalten können, aber das stimmt nicht. Du kannst jederzeit den Neustart Knopf drücken. Wie das geht? Setz dich hin und setze dich BEWUSST mit einem Stift und Blatt Papier mit deinen Gedanken auseinander. Du wirst merken, plötzlich bist du wieder da. DU bist bei dir. Mir dir im reinen. DU hörst einfach auf zu Fallen und hast auf einmal einen sicheren Stand.
Wann haben wir Angefangen nur im Kopf zu leben, als in der Realität? Wann haben wir aufgehört auf unser Herz zu hören? Wann ist all das passiert? Wann haben wir aufgehört auf unser Herz zu vertrauen? Wann haben wir aufgehört mutig unserem Herzen zu folgen? Hast du jemals eine Entscheidung bereut die du aus deinem reinen Herzen getroffen hast? – Also ich nicht.
Um zu der eigentlichen Frage nochmal zurückzukommen, wo bin ich, wenn ich nicht bei mir bin, ich glaube ich bin dann von der ganzen Welt abgekapselt und getrennt. Denn ich schotte mich dann ab, weil ich zu sehr in meinem Kopf lebe und das was uns verbindet, ist nicht unser Kopf, sondern unser Herz.

Wenn ich nicht bei mir bin, bin ich lost. Ich bin in der schwebe und fühle mich fehl am Platz. Zweifel ständig an mir und sehe keinen Sinn im Leben. Aber sobald ich wieder mit meinem Herzen connected bin – ist all das wie weggeblasen.
Die Gedanken schreien oftmals so laut, sodass wir unser Herz einfach nicht hören können.
Das Herz ist die Ruhe und schreit nicht. Es flüstert dir zu und es kann nur gehört werden, wenn du deine Gedanken loslässt und zu Ende denkst.
Einfach schreiben, es fühlt sich für mich so an, als wenn meine Gedanken dann wie an einem Faden aus meinem Kopf gezogen werden und der ganze Knäuel sich langsam auflöst. Jedes Wort welches meinen Kopf über den Stift verlässt reduziert das Gewicht meines Kopfes und so komm ich wieder in die Balance – in meine Mitte.

in Liebe
deine Katjuscha ♥

MACH UNMÖGLICHES MÖGLICH

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Ich hab oft gehört: „Das ist sehr sportlich.“ „Das wird schwer.“ „Das schaffst du nicht.“ „Das ist unmöglich zu schaffen.“
Nun ja. Schaff ich nicht, kenn ich nicht. Ich bin manchmal wie ein Bock. Manchmal ist das ein Fluch und manchmal, sogar ziemlich oft, ein Segen. Ich bin die Ungeduld in Person. For real. Wenn ich etwas will, dann krieg ich es. Ich würde sagen, koste es was es wolle, aber das stimmt nicht. Ich zahl nicht jeden Preis, sondern den, den ich bereit bin zu zahlen.
Momentan war bei mir wirklich sehr viel los. Ich bin von Zuhause raus, surfte von Couch zu Couch, bis…
ja bis ich mir die Krätze eingefangen hatte. Das wars, dachte ich. Ich muss wieder nach Hause. Und das obwohl ich absolut nicht konnte. Mental versteht sich.
Wieder einen Schritt zurück. Nach 4 Wochen die ich Ruhe hatte und einfach zwischenzeitlich für mich sein konnte.. wieder zurück ins alte Leben.. Unvorstellbar.
Ich hatte davor schon nach Wohnungen gesucht und die Antwort meiner Freunde war oftmals sehr ernüchternd: „Bis zum 01.09? Das schaffst du nicht. Nimm den Druck raus und setz dir realistische Ziele.“
Realistische Ziele also. Was soll das sein?
Wieso ist es unrealistische innerhalb 1 Monat eine Wohnung zu finden? Was für ein Blödsinn. Es ist vielleicht nicht gerade einfach und man braucht viel Ausdauer und vor allem, einer meiner Stärken, WILLENSSTÄRKE, aber es ist alles machbar.
Ich wollte es nicht ihnen beweisen, sondern in erster Line mir.
So deaktivierte ich alle Social Media Accounts, löschte diese von meinem Handy und unteranderem auch WhatsApp. Ich brauchte jetzt kein Mitleid, gut gemeinte Ratschläge oder gar einfach nur störende Nachrichten. Was ich brauchte, war meine volle Kraft und Aufmerksamkeit für eine Wohnung.
Für MEINE Wohnung.
Ich hatte ungefähr 15 Besichtigungen, davon 15 Absagen. Es war wirklich ernüchternd. Dann kam auch noch die verfickte Krätze und ich musste Heim.
Ich sah es fast schon als Niederlage. Meine Nerven lagen blank. Ich dachte nach aufzugeben, aber Aufgeben ist keine Option. Es juckte am ganzen Körper und ich konnte natürlich die ganzen anderen Besichtigungstermine nicht wahrnehmen. Und wie das halt so ist, wurde die Liste der Immobilien immer kürzer, immer weniger Wohnungen wurden inseriert. Auf die Wohnungen die jetzt online waren, waren am ersten Tag schon über 1000 Klicks und mindestens 50 Bewerber. Keine Chance dachte ich.
Doch ich schrieb weiter und weiter.
Währenddessen wurde es für mich Zuhause unerträglicher und suchte das Gespräch. Ein Gespräch was schon viel zu lange überfällig war. Ich setze mich mit meinen Eltern an den Tisch und packte alles aus. Kein Vorwurf, keine Unterstellung sondern alles was mir auf der Seele lag.
Ihr müsst wissen, das habe ich noch nie gemacht. Ich hab noch nie über meine Gefühle, meine Gedanken oder meine Vergangenheit mit meinen Eltern gesprochen. Ich dachte immer es sei kein Platz dafür. Doch jetzt nahm ich mir den Platz.
Es lief nicht ganz wie erwartet, es eskalierte schnell. Doch nun hatte ich reinen Tisch gemacht.
25 Jahre hab ich nichts gesagt, und jetzt war alles raus.
Ich kam meinen Eltern näher indem ich mich verwundbar gemacht hatte, ihnen von meiner ganzen Vergangenheit erzählt habe, ihnen die Tochter gezeigt die sie aus meiner Sicht niemals haben wollten.
Ich war im reinen mit mir und mit ihnen.
In dem Moment vollzog sich bereits ein Wandel in mir, meiner Welt und meiner Wahrnehmung.
Ab diesem Moment schaffte ich Distanz, von meinem eigentlichen ich zu meinem wahren ich. Der Schein den ich mein Leben lang versucht aufrecht zu halten, war einfach weg.
Es war als ob ich den ganzen Ballast einfach abgeworfen habe. Ich fühlte mich eine Tonne leichter und einfach leer.
Das Verhältnis wurde zunehmend besser in den darauffolgenden Tagen.
Meine Mutter fragte mich gestern ob wir spazieren gehen wollten und ich stimmte zu. Wir gingen und das erste mal konnte ich einfach wirklich offen sprechen ohne zu etwas im Hinterkopf zu haben, ohne die Angst, sie verletzen zu können.
Es war wunderschön. Plötzlich bekam ich eine spontane Zusage für einen Besichtigungstermin, ich war genervt, da ich absolut nicht vorbereitet war. Weder geduscht noch sonst etwas. Der Termin wäre in 1,5 Stunden, wir hatten schon halb 8 und wir müssten eine Stunde auf jeden Fall fahren. Ich war kurz davor abzusagen, doch meine Mutter ermutigte mich, dass ich es schaffen könnte.
So gingen wir schnellen Schritts nach Hause, ich machte mich in Rekordzeit fertig und ich fuhr los.
Besser gesagt wir. Das erste mal nahm ich meine Mutter zu dem Besichtigungstermin mit.
Es war mein Bonus, nämlich das wofür ich mich bei meiner Mutter schämte, bekam ich letzten Endes Pluspunkte, ihren Charme.
Ich als Tochter hab es ganz anders wahrgenommen als außenstehende. Das wurde mir zum ersten Mal bewusst. Der Vermieter war so glücklich, sodass er mir an diesem Abend versicherte er sage alle weiteren Besichtigungen ab und würde mir den Mietvertrag direkt zukommen lassen.
DREI MAL DÜRFT IHR RATEN WER GERADE DEN MIETVERTRAG UNTERSCHRIEBEN HAT UND ZUM 01.09 IN SEINE ERSTE WOHNUG EINZIEHT?????????????
RICHTIG ICH!!!!!

Was ich daraus für mich mitnehme:
im Leben kommt meistens alles anders als man denkt oder es sich wünscht.
Es kommt IMMER alles zum richtigen Zeitpunkt.
Durchhaltevermögen ist wichtiger als Geduld. Ohne Ungeduld würde man es sich zu gemütlich machen.
Gott hat einen Plan und du kannst weinen, schreien, dich versuchen zu widersetzen, doch letzten Endes kommt alles sowieso so wie es soll.
Vertraue mehr auf das, dass alles zu deinem Gunsten kommt, auch dann wenn es manchmal nicht so scheint.
Gott hat einen Plan und deine Aufgabe ist es einfach zu vertrauen, und weiter zu machen, nicht stehen zu bleiben, sondern alle möglichen Optionen in Betracht zu ziehen. Und wenn etwas nicht geht, dann such einen weiteren Weg.
Auch wenn du das Gefühl hast du machst Schritte zurück, ist es meistens nur, weil du davor falsch abgebogen bist und jetzt weißt du, wo lang es nicht geht und, dass du einen anderen Weg probieren musst.

much Loveeeeee

deine Katja

HELLO, MY NAME IS..

Katja, 25 Jahre alt, 1.80m groß, blaugraue Augen, komme aus einer russischen Familie und bin in Deutschland geboren und auch aufgewachsen.
Das sind so die Merkmale, die auf meinem Perso stehen würden. Aber das bin ich nicht. Jedenfalls nicht nur.
Ich bin zwar in Deutschland aufgewachsen, allerdings so gar nicht deutsch erzogen worden. Ich finde man merkt, welche Mentalität mich geprägt hat. Man muss aber auch dazusagen, dass ich auch sehr viel von meinem Umfeld mitgenommen und gelernt habe. Jedenfalls kann ich ich mich weder als Russin, noch wirklich als Deutsche identifizieren.
Ich bin einfach ein Mensch.
Ein Mensch der von ganzem Herzen an die Liebe glaubt und versucht, selbst in den schlechtesten Menschen, stets das Gute zu sehen.
Ich habe diesen Blog erstellt, weil ich gerne schreibe. Mir fällt es leichter mich im Schreiben auszudrücken, als im Sprechen. Oftmals fehlen mir in der auditiven Kommunikation die passenden Worte und ich fühle mich sehr oft einfach lost. Und das obwohl ich einen recht großen Wortschatz besitze. Das fällt mir immer wieder beim Schreiben auf und ich bin immer wieder von mir selbst überrascht.
Ich schreibe gerne einfach Texte, Geschichten, manchmal Gedichte oder verfasse hier und da einen Spruch.
Ich möchte meine Gedanken und Vorstellungen gerne teilen, da ich denke es könnte einige interessieren oder gar weiterbringen.
Ich befasse mich seit Jahren mit mir selbst und setze mich mit mir auseinander. Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas komisch an, für jemanden der das entweder tagtäglich tut oder eben jemanden der es noch nie getan hat. Ich beschäftige mich gerne mit meiner Psyche und meinen Ansichten, denn dadurch habe ich eine Menge gelernt. Nicht nur über mich, sondern auch über andere. Ich bin jetzt keine Weise oder will gar sagen das meine Werte, Ansichten und Co. der Maßstab aller Dinge sind.
Das ist nicht Sinn und Zweck dieses Blogs.
Ich habe in meinem Leben einfach sehr viele Erfahrungen sammeln dürfen.
Einige von ihnen waren wirklich sehr hart und traumatisierend, dennoch heute bin ich hier und schreibe.
Ich bin daran nicht zerbrochen, auch wenn ich oft gefallen bin. Ich bin immer wieder aufgestanden und habe gelernt meine Emotionen durch das Schreiben auszudrücken.
Vielleicht kann ich dir ein wenig Mut machen oder ein lächeln in den dunklen Tagen schenken.
Vielleicht kann ich dir ein wenig Verständnis geben, wenn du dich unverstanden fühlst , indem du dich in meinen Texten wiederfindest.
Was es auch sein mag, vielleicht findest du es zwischen den Zeilen.
Vielleicht wird dich hier und da mal etwas triggern was du liest, aber da kann ich nur sagen:
Hinterfrage es!
Wieso triggert es dich? Was genau macht das Gefühl mit dir?
Vor allem: wo kommt das Gefühl her? Was möchte es dir sagen? Wann war dieses Gefühl mal angebracht?
Und viel mehr noch ; was hat es mit mir zu tun?

Ich möchte mich im Vorfeld auf keine spezifischen Themen festlegen, aber damit du weißt was du hier in Zukunft finden kannst, hier ein paar Themen:

  • Liebe, Trauer, Wut, Schmerz (Emotionen im Allgemeinen)
  • Gott/ Glaube
  • Selbstverwirklichung
  • Gesundheit
  • Sucht
  • Krisen
  • Motivation


Ich wünsche dir schon mal viel Verständnis und viele Erkenntnisse beim lesen!
Schicke dir ganz viel Kraft und eine dicke Umarmung!

in Liebe, deine Katja.

FIRST BUSINESS; SELFLOVE SECOND?

GELD ODER LIEBE?


Photo by Raka Miftah on Pexels.com

Vor genau etwas über 1,5 Jahren hab ich mich an mein eigenes Label gemacht und hab dafür richtig hart gearbeitet. Mein ganzer Tagesablauf war perfekt getaktet. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Vollzeitstelle im Backoffice Management verloren.
Ab dann wurde mir klar: ICH WERDE MEIN EIGENER BOSS.
Ich weiß was ich will und jetzt setze ich meine volle Aufmerksamkeit auf mein Label. Mein nachhaltiges Label. Ich arbeitete fanatisch alle Ideen aus. Nähte jeden Tag und wenn ich das nicht tat, plante ich neue Designs, shootete mich selbst, erstellte Content für mein Instagram Account, kümmerte mich um neue alte Sachen wie: Bettdecken, Jeans oder andere alte Kleidung. Es lief. Es war bombastisch. Stets meine Vision vor Augen vergingen, Tage, Wochen, Monate. Ich fertigte 2 Kollektionen, binnen einem Jahr.
Ich startete von null, brachte mir das Nähen selbst bei. Heutzutage kann man sich alles selbst beibringen, Youtube sei dank.
Dann kam der Release. Januar 2021. Alles war perfekt vorbereitet, perfekt geplant. Doch kaum hab ich es veröffentlicht, blieb ich stehen.
Ich lernte jemanden kennen. Ich war nicht bereit für was ernstes und habe von Anfang an eine Grenze gesetzt, da ich erst ein Monat Single war.
Ich war frisch getrennt von meinem Ex Freund. Wir führten knapp 2 Jahre eine Fernbeziehung. Er lebte in der Schweiz. Ich in Deutschland. Doch durch Corona konnten wir uns nicht wie gewohnt regelmäßig sehen. Es belastete die Beziehung, da körperliche Nähe einfach wegfiel und wir beide uns nach dieser wirklich sehnten. Dadurch aber hatte ich den vollen Fokus auf mein Label und konnte meine ganze Energie da rein investieren und von dem Schmerz, den die Beziehung in mir auslöste, fliehen.
Nach einiger Zeit war für ihn der Schmerz und die Sehnsucht nicht mehr auszuhalten und so trennte er sich von mir. Ein tiefer Schlag in den Magen. Da wurde mir erneut klar, dass ein „ich warte auf dich, wenn es sein muss für immer“ doch nicht ein für immer ist. Es tat weh, aber nicht so sehr wie sein Verhalten nach der Beziehung. Er folgte innerhalb einem Tag 30 halbnackten Frauen. Lebte, wie ich seinen Insta Storys entnehmen konnte, plötzlich sein GOOD LIFE. Als ich ihm sagte, dass mich das verletzte, sagte er nur: „Nimm dir ein Beispiel an mir, ich gehe als eins voran. Hör auf traurig zu sein, das Leben geht weiter.“
Wie konnte ich diesen Kerl lieben? So rücksichtslos kannte ich ihn nicht. Dieser Mensch war mir fremd. Heute weiß ich, dass er versucht hat seinen Schmerz auf seine Art und Weise zu verarbeiten. Dennoch war ich zu tiefst verletzt.

Es nagte an meinem Ego und ich dachte: „was er kann, kann ich schon lange.“
Handlungen aus verletztem Ego und gekränktem Stolz sind nie gut.
So lernte ich einige Männer kennen und mein Selbstwert fiel immer weiter in den Keller.
Und dann lernte ich jemanden kennen. Jemanden der schon „alles“ im Leben erreicht hatte. Alles worauf ich bis dato hingearbeitet hatte.
Eine Eigentumswohnung (mit 26 Jahren) einem Ferrari in der Garage, einem Haus in Spanien. Er trank zwar jeden Tag, aber ich sah darüber hinweg und machte einfach dasselbe. Obwohl ich Alkohol über alles hasse.
Anfangs arbeitete ich noch für mein Label und wir sahen uns nur einmal am Wochenende. Aber umso mehr Zeit wir verbrachten, machte er mir klar, dass er was ernstes wolle und alles andere nur Zeitverschwendung wäre. Ich dachte mir zuerst: „wow endlich jemand mit wirklich ernsten Absichten. Endlich jemand den ich nicht mitziehen muss, sondern jemand der mich unterstützen kann.“ Er war gut erzogen und hatte gute Manieren. Eigentlich war ich nicht bereit für was Ernstes, aber wollte ich mir so einen „guten Fang“ nicht durch die Lappen gehen lassen. Er war gut zu mir und brachte mir jeden Morgen einen Kaffee und Frühstück ans Bett. Ausnahmslos JEDEN TAG. Hörte mir zu und hatte wahrhaftes Interesse an mir und meiner Story. Er gab mir dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, was ich bisher nicht kannte. Jemanden an den ich mich lehnen konnte, wenn ich den halt verlor.
So etwas kannte ich nicht. Ich wurde in fast allen vorherigen Partnerschaften wirklich schlecht behandelt. Teilweise misshandelt sowohl verbal, als auch körperlich.
Ich war eig nie ein Fan von reichen Schnöseligen Typen, weil ich selbst die Frau sein wollte die, unabhängig von einem Mann, alles erreicht. Aber bei Ihm war es anders. Ich habe erst am Ende von seinen ganzen Besitztümern erfahren. Er war sehr bescheiden, demnach hatte ich ein wahres Interesse an ihm und an seiner Person.
Plötzlich war mein Pain mich selbst zu verwirklichen wie weggeblasen.
Ich wollte es zwar immer noch alles erreichen, aber plötzlich war mein Antrieb weg. Ich nahm mir Dinge vor, aber sobald er Zeit hatte, machte ich mir die Zeit auch frei.

Es war so, als wenn ich endlich alles hatte was ich wollte.
Dennoch wurde ich immer unglücklicher und konnte mir nicht erklären wieso.
Wieso stand ich mir selbst im Weg und vor allem WAS MACHTE MICH SO UNGLÜCKLICH?
Ich hatte plötzlich einen bomben Job, einen liebevollen Mann an meiner Seite, aber wurde jeden verdammten Tag immer trauriger, bis ich wieder in eine Depression verfiel.
Ich bekam Panikattacken, Ausraster und erkannte mich selbst nicht wieder. Er fragte mich was los sei, doch ich hatte keine Antwort. Er konnte es nicht verstehen. Er versicherte mir, ich könne ihm doch alles sagen und wäre bei ihm sicher. Doch ich verstand mich selbst nicht, wie sollte ich mich dann erklären?
Wie soll man jemandem erklären, was Depressionen sind, wenn er selbst davon keine Ahnung hat.
Ich war in meinem Kopf gefangen. Dann kam Tag X. Ich bekam erneut einen Nervenzusammenbruch. Ich wollte alles beenden, gab ihm seinen Schlüssel und verschwand.
Ich flüchtete in mein Auto und fuhr weg. Auf dem nächstliegenden Parkplatz blieb ich stehen. Ich fing an zu schreien. WAS TUE ICH HIER? Wieso bin ich so? Ich fuhr zurück und suchte das Gespräch.
Nach diesem Gespräch nahm er mich in den Arm und versicherte mir, dass alles gut sei und, dass er Verständnis für mich und meine Situation habe.
Am nächsten Tag fuhr ich morgens nach Hause um zu arbeiten.
Alles war gut. Plötzlich bekam ich einen Anruf von ihm: „Wir müssen reden.“ Ich ahnte nicht was dann kam. „Du hast ein zu dünnes Nervenkostüm und wir haben zu unterschiedliche Ansichten vom Leben. Das wars.“

Bitte was? Hab ich was verpasst? Ich verstand nichts mehr. 2 Tage zuvor nannte er mich noch Traumfrau und hatte einen Urlaub für uns geplant. Jetzt das. Erneut sitzen gelassen. Ich fühlte mich wirklich dreckig. Ich fühlte mich wertlos.

Ich bestrafte mich jeden Tag mit Selbsthass, machte mich für mich und meine Gefühle fertig. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich jemanden gegenüber so öffnen.
Er hat mein wahres Gesicht gesehen und mich dafür verurteilt. „Ich bin ein Psycho“, dachte ich. „Ich bin krank“. „Ich bin nicht normal“. „Mit mir stimmt was nicht.“

Es tat einfach weh. Keine 2 Wochen später, lernte ich wieder jemanden kennen. Ich dachte mir, mein Leben will mich doch echt Veraschen. Ich bin sowas von nicht ready. Er war voll mein Typ, vom Aussehen, Mindset, Ausstrahlung und er hat die Ausbildung durchlaufen die ich erst begonnen hatte. NLP. Zudem war auch noch Russe und ich dachte mir Blatj, DAS kann doch nicht wahr sein. Wieso jetzt? Ich sagte ihm, dass ich aktuell kein Interesse hab jemanden kennenzulernen, da ich mich selbst erstmal lieben muss.
Er war geschickt die richtigen Worte zu finden, ich mein, er ist NLPler.
Und so hatte er mich. Ich ließ mich auf ein Treffen ein und blieb direkt auf ihm kleben. Er schenkte mir null Aufmerksamkeit, kein Interesse und doch wurde mein Verlangen nach ihm immer größer und größer. Ich drehte nun völlig am Rad. WAS IST NUR LOS MIT MIR? ICH HAB DAS DOCH GARNICHT NÖTIG!

Und so begann ich an mir selbst zu Arbeiten und mir wurden plötzlich so viele Dinge bewusst.
1. Hab ich einen verdammten Vaterkomplex.
2. Ich sehne mich danach Aufmerksamkeit zu erkämpfen, weil ich in meiner Kindheit immer darum kämpfen musste
3. sehne ich mich nach Geborgenheit, welche ich in der Kindheit nie verspürt habe
4. bin ich auf der Suche nach Verständnis, weil ich mir selbst keins geben kann
5. Ist Liebe auf Distanz für mich einfacher, da ich mit wahrer Nähe nichts anfangen kann und wahre Nähe in mir ein Unbehagen auslöst
6. suche ich mir immer Männer, die sehr selbstsüchtig sind und wo ich das Gefühl habe mich Selbstaufzuopfern zu müssen
7. suche ich mir Männer die mich „brauchen“ und welche ich mitziehen kann, erreichen sie das, verschwindet meine Liebe
8. gibt es kein Drama in einer Beziehung, mache ich Drama. Ohne Drama kein Gefühl von Liebe ( weil es mir von klein auf vertraut war)

So und was mache ich mit den ganzen Informationen die ich erkannt habe?
Ich muss Liebe für mich neu definieren. Ich muss nicht, ich will. Dafür muss ich erstmal an dem Bild arbeiten, welches ich von mir selbst habe.
Nach außen wirkte ich ich wahrscheinlich total selbstbewusst. Aber Selbstbewusst, bedeutet sich selbst bewusst. Und das bin ich nicht. Auf jeden Fall schon ein wenig mehr als zuvor. Aber ich bin noch nicht am Ende angelangt. Auch wenn das Arbeit für das ganze Leben sein wird.
Ich weiß es lohnt sich.

Was mir geholfen hat mir meiner selbst ein wenig mehr bewusst zu werden, meiner Fähigkeiten und wahrer Stärke, ist eine Timeline.
Von meiner Geburt bis heute.
Ich schrieb alle traumatischen Erlebnisse meines Lebens auf.
Es war hart, ich konnte teilweise nicht mehr sehen was ich schrieb, weil mir die Tränen nur so über mein Gesicht strömten und die ganze Sicht verschwomm.
Doch als ich das „Meisterwerk“ danach betrachtete, musste ich wahrhaftig lachen. Wie konnte ich bisher so unsicher unterwegs sein?
Mir war bis zu dem Zeitpunkt nie wirklich bewusst, was ich alles gemeistert hatte.
ALLEINE. Wie konnte ich jemals an mir zweifeln? Wie konnte ich jemals an meinen Emotionen zweifeln?
Ein Mensch der SOWAS DURCHLEBT hat und heute hier steht, so wie ich, der ist ein wahrer Motherfucker.
Das was ich fühle ist ANGEBRACHT! Das wie ich denke, ist in Ordnung. Mein Handeln, einfach alles ist meiner Erfahrungen nach angemessen.
Das erste mal in meinem Leben verspürte ich kein Selbstmitleid, sondern wahres Verständnis.

Mir ist jetzt klar, wieso das mit dem Label nicht langfristig klappen konnte.
Ich muss erstmal meine emotionalen Ereignisse aufarbeiten und mit mir selbst im reinen sein, damit ich wirklich was reißen – und es bis zum Ende durchziehen kann. Alles andere würde mich immer wieder zurückwerfen.